17.06.22

Mit dem Elektroauto in den Sommerurlaub? Durch Bayern kein Problem!

Deutschland im Sommer 2022: Trotz eines befristeten Tankrabatts von 35 ct/Liter für Benzin und 17 ct/Liter für Diesel bewegen sich die Kraftstoffpreise auf einem Rekordniveau von zumeist über 2 €/Liter. Viele Autofahrer*innen fragen sich angesichts der weiter steigenden Preise, ob es jetzt die richtige Zeit ist, auf die Elektromobilität umzusteigen. „Mit dem Elektroauto ist es heute überhaupt kein Problem, eine weite Strecke in den Sommerurlaub zu fahren“, liefert Detlef Fischer, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW, ein weiteres Argument. Etwas Planung hilft, die Kosten zu senken und potenziellen Stress durch Wartezeiten beim Aufladen zu vermeiden.

Die öffentliche Ladeinfrastruktur ist in Bayern bereits bedarfsgerecht für die vorhandenen Elektroautos flächendeckend ausgebaut. Mit den gängigen Ladekarten und -apps lassen sich so gut wie alle Ladesäulen für Autofahrer*innen nutzen. An den allermeisten Autobahnraststätten stehen Schnellladesäulen zur Verfügung, die das Fahrzeug innerhalb von 30 Minuten wieder startklar machen. „Es stellt sich heute weniger die Frage, ob eine Ladeeinrichtung vorhanden ist, sondern vielmehr, ob diese nicht schon besetzt oder teuer ist. Bei den rasant steigenden Zulassungszahlen für E-Fahrzeuge wird sich die Auslastung der einzelnen Ladesäulen weiter erhöhen, besonders in der Urlaubszeit“, ist sich Detlef Fischer sicher. Doch zumindest in Bayern ist die Ladeinfrastruktur gut für die Bewährungsprobe in den kommenden Urlaubswochen vorbereitet. Viele werden dieses Jahr zum ersten Mal mit dem Elektroauto in den Urlaub fahren. Daher ist erstmals punktuell mit Wartezeiten an der Ladeinfrastruktur zu rechnen. Wer an einem Wochentag, in den Abendstunden oder in der kühlen Nacht fährt, hat sicher die besten Voraussetzungen, bequem laden zu können.

Bei der Fahrt in den Urlaub sind auch mit dem Elektroauto die Kosten nicht zu vernachlässigen. Kann das Fahrzeug vor Reisebeginn mit Strom aus der eigenen PV-Anlage betankt werden, kommt man unter Berücksichtigung der Anschaffungskosten noch mit Verbrauchskosten von rund 3 € pro 100 km aus und fährt damit die erste Etappe wesentlich günstiger als mit dem Verbrenner, bei welchem mit etwa 14 € (Benzin) bzw. 12 € (Diesel) pro 100 km kalkuliert werden muss (Preisstand 14.06.2022). Wer jedoch auf die Schnellladesäulen an Autobahnraststätten zurückgreifen muss, zahlt ohne gesonderten Autostrom-Vertrag teils deutlich über 50 ct/kWh und hat damit Verbrauchskosten in der Höhe eines Fahrzeuges mit Verbrennungsmotor. Eine stromsparende Fahrweise mit einer Geschwindigkeit nicht über 120 km/h hilft hier gleich doppelt, nämlich die Reichweite ohne Ladepause zu verlängern und die Kosten zu verringern. Viele Hotels am Urlaubsort in Bayern bieten ebenfalls kostengünstiges Laden an, so dass man sich das teure Laden an der Autobahn ggf. gänzlich sparen kann. Da kann sich eine Vorabanfrage beim Hotel auszahlen. Genauso wie bei einem Fahrzeug mit einem Verbrennungsmotor sollte man auch bei einem Elektroauto vor der Fahrt den Luftdruck in den Reifen prüfen und auf unnötige Dachaufbauten verzichten. Gerade bei einem Elektroauto hat die Aerodynamik bei zügigen Autobahnfahrten einen entscheidenden Einfluss auf den Energieverbrauch und damit auch auf die Reichweite. Wer mit einem schnittigen Fahrzeug unterwegs ist, fährt stromsparender als mit einem unförmigen SUV.

„Dank neuer Fahrzeuge mit Praxis-Reichweiten über 400 km ist auch eine längere Fahrt in den Sommerurlaub mit dem Elektroauto heute problemlos möglich. Die Ladeinfrastruktur wurde europaweit immer weiter ausgebaut und die Abrechnung deutlich vereinfacht“, resümiert Detlef Fischer. „Wer etwas Geld sparen will, sollte seine Reise im Vorfeld gut planen, denn die Preise an den öffentlichen Ladesäulen unterscheiden sich teils deutlich. Ich fahre seit 2014 elektrisch in den Urlaub, egal ob in Österreich, Norwegen oder Frankreich, jedes Jahr gibt es mehr Ladesäulen und sie funktionieren mittlerweile einwandfrei. Fast ein bisschen schade, der Hauch des Abenteuers ist beim Elektroauto längst vorbei. Es gibt nichts mehr zu meckern. Die Elektromobilität ist schneller alltagstauglich geworden, als es sich so mancher Skeptiker gedacht hat.“

 

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