28.05.09

Über 100.000 Photovoltaikanlagen in Bayern

Es ist nicht mehr zu übersehen. Dächer und Felder schimmern immer öfter blau in den bayerischen Himmel. Mittlerweile sind im Freistaat weit über 100.000 Photovoltaikanlagen an das Stromversorgungsnetz angeschlossen. Sie tragen mit knapp zwei Prozent zur Deckung des Stromverbrauchs in Bayern bei. „Photovoltaikanlagen sind lukrativ für den Eigentümer, erfordern aber zunehmend Netzausbau, der den Energieversorgungsunternehmen viel Geld kostet“ betont Detlef Fischer, Geschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW.

Der Betrieb von Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung wird durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert. Der Anlagenbetreiber, der seine Anlage 2009 in Betrieb nimmt, erhält für jede Kilowattstunde Strom, die er in das Netz der allgemeinen Versorgung einspeist, 20 Jahre lang bis zu 43 Cent. Das ist in etwa 10 mal mehr als der Strom derzeit an der Börse kostet. Diese Differenz wird über ein kompliziertes Umlageverfahren von allen Stromverbrauchern getragen.

In vielen ländlichen Gebieten in Bayern kann der erzeugte Strom aus Photovoltaikanlagen zu sonnigen, lastschwachen Zeiten (z. B. Wochenende) vor Ort nicht mehr verbraucht werden. Der Strom muss in Regionen mit mehr Stromverbrauch transportiert werden. Dafür sind die Netze aber nicht ausgelegt.

„Wir stehen zu unserer Aufgabe, die Netze der zunehmenden Dezentralisierung der Stromerzeugung anzupassen. Das kostet aber viel Geld. Bedauerlicherweise tut sich die Bundesnetzagentur als zuständige Behörde sehr schwer, uns die dafür erforderlichen Netzentgelte zu genehmigen“ stellt Detlef Fischer enttäuscht fest. „Immer häufiger wird es daher zu Netzengpässen kommen. Anlagen müssen abgeschaltet werden. Damit läuft der Umbau unserer Netze den Erfordernissen hinterher“.

Weitere Informationen:

Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. - VBEW
Kommunikation
Wilhelm-Wagenfeld-Straße 4
80807 München

Tel. 089 / 38 01 82-45
Fax 089 / 38 01 82-29
E-Mail: vbew@vbew.de
Internet: http://www.vbew.de