16.07.20

Gas wird grün: Dekarbonisierung, Versorgungssicherheit und Flexibilität

Lange Zeit stand Strom im Fokus der Energiewende. Nahezu die Hälfte der in Bayern benötigten Elektrizität stammt rechnerisch bereits aus heimischen erneuerbaren Energien. Bis 2050 soll auch die Gasversorgung auf klimaneutrale Gase umgestellt werden. „Unser Ziel ist es, den Umbau der Gasversorgung entlang der gesamten Wertschöpfungskette auf 100 Prozent klimaneutrale Gase gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aktiv und konstruktiv voranzutreiben. Denn für diese Transformation braucht es nicht nur das Engagement und die Innovationskraft der Energiewirtschaft, sondern auch die geeigneten Rahmenbedingungen, die durch den Staat auf Bundes- und Landesebene geschaffen werden müssen“, sagt Detlef Fischer, Geschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. - VBEW.

Im deutschen Energieversorgungssystem spielt Erdgas heute eine entscheidende Rolle. Erdgas hat einen Anteil von knapp einem Drittel am Energieverbrauch in Gewerbe und Industrie. Rund die Hälfte aller Wohnungen in Deutschland und Bayern wird mit Erdgas beheizt. Auch zur Stromerzeugung leistet Erdgas einen entscheidenden Beitrag: Gaskraftwerke stellen vor dem Hintergrund des Ausstiegs aus der Kernkraft und der Kohle einen wachsenden Anteil an gesicherter Leistung bereit. Mit Erdgas wird Elektrizität quasi auf Knopfdruck bereitgestellt.

Fossiles Erdgas gilt in den nächsten Jahren als der Partnerenergieträger für den Umbau der Energieversorgung auf der Basis von erneuerbaren Energien. Die Gaswirtschaft setzt zusätzlich darauf, dass Gas immer „grüner“ wird. „Wir müssen den Übergang von Erdgas zu „grüner“ Wärme aus Bioenergie, erneuerbarem Strom aus Power-to-Gas-Anlagen und Geothermie weiter vorantreiben. Der Markthochlauf von erneuerbarem und dekarbonisiertem Wasserstoff aus heimischen und importierten Quellen muss zügig erfolgen“, sagt Detlef Fischer. Gase und die mit allen Sektoren eng verknüpften Gasinfrastrukturen werden für die Energiewende heute und in Zukunft eine tragende Rolle spielen. Die dafür notwendigen Technologien stehen schon heute weitestgehend zur Verfügung. Die Gaswirtschaft ist Multi-Dienstleister und kann eine bedeutende Rolle für den Transformationsprozess in der Energiewende spielen. Kurzfristig lassen sich erhebliche CO2-Einsparungen erzielen durch den Ersatz von Kohle in der Stromerzeugung, für Diesel in der Mobilität und für Heizöl in der Wärmeversorgung. Gerade in der Wärmeversorgung besteht ein erhebliches Potenzial durch den Einsatz energieeffizienter Brennwertgeräte. Mit der auch von der bayerischen Staatsregierung angestrebten intensiveren Nutzung von Erdgas in KWK-Anlagen besteht ein weiteres Handlungsfeld.

Um die Potenziale klimaneutraler Gase und der damit verbundenen Technologien, Geschäftsmodelle und Märkte wirksam zu erschließen, sind grundsätzliche energiepolitische Weichenstellungen notwendig. Auch auf europäischer Ebene muss die Rolle klimaneutraler Gase gestärkt werden. Der europäische Green Deal und die europäische Wasserstoffstrategie, die gerade in Brüssel diskutiert werden, sind ein wichtiger und notwendiger Baustein, um die Dekarbonisierung voranzutreiben und die hierfür erforderlichen Investitionen in die richtigen Bahnen zu lenken.

Die Zielerreichung der Klimaneutralität im Gasbereich erfordert aber begleitende Dialogprozesse der beteiligten Stakeholder, an denen sich die energiewirtschaftlichen Verbände engagiert auf landes-, bundes- und europapolitischer Ebene beteiligen.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – BDEW zeigt mit seiner kürzlich veröffentlichten „Roadmap Gas“ über alle Sektoren hinweg einen Pfad auf, wie das Ziel der Klimaneutralität 2050 für den Energieträger Gas erreicht werden kann und welche Weichen dafür schon heute gestellt werden müssen.

Unser Gas muss grüner werden - Wir zeigen Ihnen den Weg dorthin auf!

In unserem digitalen Pressegespräch zeigen wir Ihnen wie der Weg zur klimaneutralen Gasversorgung gelingen kann und welche Herausforderungen es dabei zu bewältigen gilt:

Einladung zum digitalen Pressegespräch:
13. August 2020, 11:00 – 12:00 Uhr

Webkonferenz über MS Teams (Einwahllink nach Anmeldung an a.behnisch@vbew.de)

Bitte teilen Sie uns per E-Mail bis 07.08.20 mit, ob wir mit Ihrer Teilnahme rechnen dürfen.

Weitere Informationen:

Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. - VBEW
Kommunikation
Wilhelm-Wagenfeld-Straße 4
80807 München

Tel. 089 / 38 01 82-45
Fax 089 / 38 01 82-29
E-Mail: vbew@vbew.de
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