22.08.18

CO2-Emissionen steigen in Bayern an

Nach jahrelangen Rückgängen steigen die energiebedingten CO2-Emissionen in Bayern wieder an. Nach den offiziellen Erhebungen des Bayerischen Landesamtes für Statistik waren im zuletzt veröffentlichten Jahr 2015 CO2-Emissionen in Höhe von 76,8 Millionen Tonnen zu verzeichnen. Im Jahr 2014 waren es noch 2,6 % weniger. Für 2016 und folgende Jahre wird mit weiteren Anstiegen zu rechnen sein. Mit zunehmendem Anteil ist der Verkehrssektor in Bayern mit 32,3 Millionen Tonnen der mit Abstand größte CO2-Verursacher in Bayern. „Während es bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Bayern zweifelsfrei große Fortschritte gegeben hat, müssen sich die für den Verkehrssektor Verantwortlichen schon fragen lassen was da in den letzten Jahren so alles schief gelaufen ist,“ sagte Detlef Fischer, Geschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e. V. – VBEW.

Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie (StMWi) hat Ende Juli den Fortschrittsbericht 2016/2017 zum Umbau der Energieversorgung Bayerns vorgelegt. Während das StMWi darin vor allem die Fortschritte bei einigen Teilindikatoren zur erfolgreichen Bewältigung der Energiewende sieht, fällt die Gesamtbilanz aus Sicht der Energiewirtschaft bei sachlicher Betrachtung doch zunehmend ernüchternd aus. Die CO2-Emissionen steigen über alle Verbrauchssektoren gesehen insgesamt wieder an.

Während mittlerweile rund 44 % des in Bayern verbrauchten Stroms aus heimischen erneuerbaren Energien gedeckt werden und man damit voll im Plan liegt, machen sich die Defizite bei der Umsetzung der Energiewende vor allem im Verkehrssektor mittlerweile deutlichst bemerkbar. So geht der Anteil der Kraftstoffbereitstellung aus erneuerbaren Energien in diesem Sektor seit Jahren signifikant zurück. Der Verkehrssektor verantwortet mit über 42 % den weitaus größten Anteil aller statistisch erfassten CO2-Emissionen in Bayern. Und der bayerische Anteil am internationalen Flug- und Schiffsverkehr ist darin aufgrund der zumindest hinterfragenswürdigen Erhebungsmethode (sog. Quellenbilanz) noch nicht einmal eingerechnet.

Die Energiewende mit ihren ehrgeizigen CO2-Reduktionszielen kann nur gelingen, wenn alle Verbrauchssektoren angemessen und nachhaltig ihre Beiträge abliefern. Die Gas- und Stromwirtschaft ist in der Lage, auch maßgebliche Anteile der Mobilitäts- und Wärmebedürfnisse unserer Gesellschaft möglichst klimaschonend zu decken. „Dafür brauchen wir von der Politik technologieoffene nicht diskriminierende Rahmenbedingungen für unsere Produkte mit Strom und Gas. Neben der Energiewirtschaft haben aber auch die Industrie, die Landwirtschaft und die gesamte Gesellschaft Verantwortung für die Umsetzung der Energiewende zu übernehmen. Hier gibt es noch viel zu tun, bevor man sich zufrieden zurücklehnen kann,“ resümierte Detlef Fischer.

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