Stromnetze: Schlüsselfaktor für Energiewende und Wirtschaftsaufschwung – VBEW fordert strategische Steuerung und beschleunigten Ausbau
Leistungsfähige und flexible Stromnetze sind die unabdingbare Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende und für wirtschaftlichen Aufschwung. Der Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) fordert deshalb einen zukunftsfähigen Rahmen für die Transformation der Stromnetze – mit klaren Prioritäten, beschleunigten Verfahren, innovativen Lösungen und einem verlässlichen Ordnungsrahmen.
„Netzkapazitäten sind ein zentraler Baustein des Energiesystems. Wir müssen weg vom Windhundprinzip und hin zu einer strategischen Steuerung bei der Vergabe von Netzanschlüssen. Nur so können wir Versorgungssicherheit und wirtschaftliche Entwicklung in Einklang bringen“, betont Marian Rappl, Hauptgeschäftsführer des VBEW. Der Verband fordert ein rechtssicheres Priorisierungsverfahren für Netzanschlüsse, das Projekte bevorzugt, die netzdienliche Speicherkapazitäten, Mehrfachnutzung oder flexible Netzanschlussvereinbarungen beinhalten. Zudem müssen Netzbetreiber wirkungsvolle Instrumente erhalten, um Anfragen gezielt zu steuern – etwa durch differenzierte Baukostenzuschüsse oder Entgelte für Netzanschluss-Anfragen.
Ein weiterer zentraler Punkt ist die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren. „Die aktuellen Verfahren stammen aus einer Zeit stabiler Entwicklung. Wir brauchen jetzt Geschwindigkeit und digitale Prozesse, um die Transformation zu schaffen“, so Rappl. Der VBEW fordert eine radikale Vereinfachung und Digitalisierung der Planungs- und Genehmigungsprozesse sowie neue Konzepte, um die Zeit vom Antrag bis zur tatsächlichen Stromlieferung drastisch zu verkürzen. Bei neuen Großverbrauchern wie Rechenzentren müssen Eigenerzeugung und Synergien mit gesicherter Leistung von Anfang an mitgedacht werden. Gleichzeitig sollen dezentrale, netzdienliche Flexibilitäten wie Speicher, steuerbare Lasten oder Elektrofahrzeuge konsequent erschlossen werden.
Auch die Finanzierung des Netzausbaus muss gesichert werden. „Die Energiewende darf kein Kostenrisiko sein, sondern muss ein wirtschaftlicher Erfolg werden. Dafür brauchen wir einen verlässlichen Regulierungsrahmen und eine faire Kostenverteilung“, erklärt Rappl. Der VBEW fordert, die Eigenkapitalverzinsung so auszugestalten, dass Investitionen möglich bleiben, und die Kosten nach dem Verursachungsprinzip gerecht auf alle Netznutzer zu verteilen. Auch Erzeuger und Speicher sollen sich an den Netzkosten beteiligen, um Anreize für eine netzdienliche Einspeisung zu schaffen.
Die Stromnetze sind der Schlüssel für die Energiewende und den Wirtschaftsaufschwung. Bayern muss jetzt handeln, um die Transformation erfolgreich zu gestalten – und Vorreiter eines neuen, ganzheitlichen Netzdenkens zu werden. „Der VBEW steht bereit, diesen Weg gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu gehen – mit Realismus, Verantwortung und Innovationskraft“, so Rappl abschließend.
Das VBEW-Positionspapier „Kapazität der Stromnetze – Schlüsselfaktor für Energiewende und Wirtschaftsaufschwung“ finden Sie hier.
Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. - VBEW
Kommunikation
Wilhelm-Wagenfeld-Straße 4
80807 München
Tel. 089 / 38 01 82-45
Fax 089 / 38 01 82-29
E-Mail: vbew@vbew.de
Internet: http://www.vbew.de