03.03.20

Regeneratives Gas treibt den Markt an

Kraftstoff CNG verdoppelt den regenerativen Anteil gegenüber dem Vorjahr Jede zweite Tankstelle in Bayern bietet 100 Prozent Biomethan an. Das Jahr 2020 startet bei der klimaschonenden und regenerativen Mobilität mit einem großen Satz nach vorn: Der Anteil an Biomethan im CNG-Kraftstoff hat sich gegenüber dem Vorjahr auf über 40 Prozent verdoppelt; Marktteilnehmer erwarten in Kürze einen Anteil von 50 Prozent. Auch die Anzahl der Tankstellen, die zu 100 Prozent Bio-Kraftstoff anbieten, hat sich in den letzten Monaten fast verdoppelt. Bayern liegt nach Aussage der Initiative „Bayern gibt Gas“ bei dieser Entwicklung noch deutlich besser als der Bundesdurchschnitt.

Mit Rekord-Werten startet die CNG-Mobilität ins Jahr 2020: Noch nie war der Anteil an regenerativem Biomethan an deutschen Gas-Tankstellen höher als zurzeit. Nach Recherchen des Marktbeobachters gibgas aus München haben sich sowohl die Anzahl der Tankstellen, die komplett auf regeneratives Methan setzen, als auch die regenerativen Anteile beim Kraftstoff CNG nahezu verdoppelt. „Betrug der regenerative Anteil traditionell bis ins letzte Jahr zwischen 20 und 25 Prozent, so werden wir dieses Jahr voraussichtlich bei über 50 Prozent Biomethan-Anteil landen“, stellt Birgit Maria Wöber von gibgas fest. Damit liegt die klimaschonende CNG-Mobilität hinsichtlich der regenerativen Erzeugung und der CO2-Einsparung deutlich besser als die staatlich massiv geförderte Elektromobilität. „Für den sofort wirksamen Klimaschutz bei der Mobilität ist CNG damit der Spitzenreiter“, so Wöber. Wer einen aktiven Beitrag gegen die Erderwärmung leisten will, käme an CNG-Fahrzeugen nicht vorbei. „Und das gilt sowohl für Pkw als auch für Transporter, Lkw und Busse.“

„Mit dem aktuellen Rekordwert sind wir noch nicht an der Grenze des Machbaren“, betont Wöber. Allerdings müssten manche Betreiber scheinbar durch die Öffentlichkeit, die Kunden und auch die Politik dazu gedrängt werden. Auch für zusätzliches Wachstum gibt es genügend Potenzial beim BioCNG. „Alleine aus überschüssigem Stroh, dass in der Landwirtschaft als nicht nutzbarer Reststoff anfällt, könnte über das Verfahren der Verbio AG in Deutschland regenerativer Gas-Kraftstoff für circa sieben Millionen Pkw erzeugt werden“, berichtet Wöber. Somit könnten alleine durch diesen einen Erzeugungsweg rund zehn Prozent der deutschen Autos fast klimaneutral unterwegs sein.

Ende 2019 verkauften 190 von 838 CNG-Tankstellen zu 100 Prozent regeneratives BioCNG. Im Februar 2020 zählte gibgas schon 350 CNG-Tankstellen, die komplett auf regeneratives CNG setzten. „Mit steigender Tendenz – wir erwarten in den kommenden Wochen, dass weitere Tankstellenbetreiber auf Bio-Kraftstoff umstellen“, schaut Wöber nach vorne. Liege der Biomethan-Anteil bei der Abgabe an deutschen Tankstellen derzeit bei 40 bis 50 Prozent, werde in Kürze ein Wert von dauerhaft über 50 Prozent erreicht. Zum Vergleich: 2018 betrug der Anteil regenerativen Gases für CNG-Fahrzeuge 22 Prozent (Berechnung auf Basis von Zahlen des Bafa – Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle und des Biomethan-Produzenten Verbio AG) „Kein Kraftstoff kann regenerative Energie heute schon besser auf die Straße bringen als CNG“, stellt Wöber fest.

Nach Auskunft der Initiative „Bayern gibt Gas“, sieht es in Bayern sogar noch besser aus. Denn hier sind von insgesamt 115 CNG-Tankstellen bereits 56 Standorte auf BioCNG umgestellt.

Anrechnung des regenerativen Bio-Anteils durch den Gesetzgeber gefordert

Ein CNG-Fahrzeug, das mit Biomethan fährt, sorgt für eine CO2-Reduktion um 80 bis 95 Prozent gegenüber einem mit Benzin oder Diesel betriebenen Fahrzeug. „Beim Kraftstoff Biomethan aus überschüssigem Stroh erreicht ein Mittelklasse-Pkw CO2-Emissionen von unter 10 Gramm pro Kilometer und unterschreitet somit die EU-Grenze von 95 g/km mehr als deutlich – man ist fast klimaneutral unterwegs“, rechnet Wöber vor. Leider verschließe der Gesetzgeber die Augen vor den Fakten und belaste die CNG-Fahrzeuge unzulässig mit CO2-Emissionen, die hinsichtlich der Klimawirkung gar nicht anfallen. „Der einzige Antrieb, bei dem 50 Prozent Regenerativ-Anteil in der Praxis erreicht werden, wird in Deutschland deutlich benachteiligt – hier ist endlich ein Umsteuern notwendig“, fordert die Initiative „Bayern gibt Gas“, in der sich Tankstellenbetreiber zusammengeschlossen haben.

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"Bayern gibt Gas!" ist eine Kampagne des "Landesinitiativkreises ErdgasMobilität Bayern", einem Zusammenschluss bayerischer Energieversorger und Partner, um die CNG-/LNG-Mobilität im Freistaat weiter zu fördern. "Bayern gibt Gas!" soll private und gewerbliche Fahrzeuge mit CNG-/LNG-Antrieb als klimaschonende, wirtschaftliche und zukunftsweisende Alternative bekannt machen, um ihre Zahl auf Bayerns Straßen erhöhen. Das neue Internetportal www.bayern-gibt-gas.de stellt dazu umfassende Informationen und Fakten rund um die umweltschonende Mobilität mit CNG und LNG bereit. Der LIK Bayern sieht seine Aufgabe in der aktiven Imagebildung, Steigerung der Bekanntheit sowie der Förderung der regionalen Vermarktung von CNG und LNG aus Erdgas, Biomethan und Methan aus Ökostrom (PowertoGas) als Kraftstoff in Bayern.

Der Verbund hat folgende Mitglieder: Erdgas Schwaben, Stadtwerke Erding, Erlanger Stadtwerke/ESTW, Gazprom NGV Europe, Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen, Stadtwerke Hof, Infra-Fürth, Landwärme, REWAG, Stadtwerke Augsburg, Stadtwerke Bamberg, Stadtwerke Eichstätt, Stadtwerke Ingolstadt, Stadtwerke Kulmbach, Stadtwerke Lindau, Stadtwerke München, Stadtwerke Passau, Stadtwerke Treuchtlingen, sowie die Partner ADAC Südbayern, dem Verband der bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) und gibgas.

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