01.02.21

Doppelter Haushaltsstromverbrauch mit Elektroauto

Während in den vergangenen Jahren der Stromverbrauch in den meisten privaten Haushalten aufgrund effizienterer Gerätetechnik tendenziell zurückgegangen ist, kehrt sich dieser Trend derzeit wieder um. Neue Stromverbraucher, wie immer mehr Computer, Klimageräte, Wärmepumpen und nicht zuletzt Elektroautos, erhöhen den Haushaltsstrom- bedarf signifikant. „Diese Entwicklung ist gut für die Umsetzung der Energiewende, denn immer mehr Strom wird in Bayern aus erneuerbaren Energien bereitgestellt – und damit müssen klimaschädliche Energieträger wie Mineralöl und Kohle entsprechend weniger eingesetzt werden. Die nächste Aufgabe unseres Wirtschaftszweiges ist es, auch die Gasversorgung „grün“ zu machen“, sagt Detlef Fischer, Geschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e. V. – VBEW.

Ein sparsamer Drei-Personen-Haushalt benötigt in Bayern etwa 3.000 kWh Strom im Jahr (das entspricht einer Stromrechnung von rund 80 € pro Monat). Wird die Warmwasserbereitung ebenfalls elektrisch durchgeführt, sind dafür weitere 1.500 kWh anzusetzen. Kommt bei einem Einfamilienhaus noch die Heizung über eine Wärmepumpe hinzu, müssen je nach eingesetzter Technik und zu beheizender Wohnfläche nochmal 6.000 bis 10.000 kWh zusätzlich veranschlagt werden. Entscheidet sich die Familie für ein Elektroauto, ist mit weiteren 3.000 kWh jährlichem Stromverbrauch pro Fahrzeug zu rechnen. Hierbei ist eine Jahreskilometerleistung von 15.000 km und ein Stromverbrauch von 20 kWh/100 km (inkl. Ladeverluste) angesetzt worden.

Eine „voll elektrische“ Familie kommt somit leicht auf einen Jahresstromverbrauch von weit über 10.000 kWh, benötigt aber klimaschädlichere Energieträger wie Heizöl und Benzin/Diesel entsprechend weniger. Immer mehr Stromkunden, die über geeignete Flächen verfügen, produzieren einen Teil ihres Stromes über eine Photovoltaikanlage selbst. Das funktioniert in Bayern zumindest von März bis Oktober, insbesondere wenn man über einen eigenen Batteriespeicher verfügt, auch recht ordentlich. Da im Elektroauto der Speicher schon drin ist, bietet es sich geradezu an, die eigene Photovoltaikanlage auch zum Aufladen des Autos so gut es irgendwie geht zu nutzen. „Den Weg zur Tankstelle können sich jetzt immer mehr unserer Stromkunden sparen. Sie laden bequem zu Hause oder am Arbeitsplatz ihr Elektroauto aus dem Stromnetz oder über die eigene Photovoltaikanlage auf. So ist man günstig und umweltschonend zugleich unterwegs“, sagt Detlef Fischer, Geschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e. V. – VBEW.

Lädt man sein Elektroauto über eine eigene Photovoltaikanlage auf, sind etwa 3 Euro Stromkosten auf 100 km zu veranschlagen. Entnimmt man den Strom vollständig aus dem Stromnetz, ist mit 6 Euro auf 100 km zu kalkulieren. Die Mehrkosten werden durch die staatlichen Lasten auf den Strombezug aus dem Netz verursacht. Dies ist aber immer noch deutlich günstiger als Benzin oder Wasserstoff zu tanken (10 Euro/100 km). Mit dem Erdgasauto ist man in etwa genauso günstig unterwegs wie mit dem Strom-auto. Richtig teuer kann es werden, wenn man das Elektroauto häufig an der Autobahn aufladen muss. Die dafür zu entrichtenden Stromkosten mit 16 Euro auf 100 km können die Treibstoffkosten eines mit Benzin betriebenen Fahrzeuges deutlich überschreiten.

„Wer von einem Wasserstoffauto träumt muss sich darüber im Klaren sein, dass dies eine verhältnismäßig teure Form der Individualmobilität sein wird. Man wird niemals günstig selbsterzeugte Energie zum Fahren einsetzen können.“, stellt Detlef Fischer fest und saust lautlos mit seinem Elektroauto davon.

 

 

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