12.08.21

Schon ab 2022 keine neuen Verbrenner-PKW mehr?

Gemäß der Strategie der Bayerischen Staatsregierung zum „Klimaneutralen Bayern“ dürfen spätestens ab 2040 keine fossilen Kraftstoffe mehr in Bayern verbrannt werden. Das bedeutet, dass Benzin- und Dieselfahrzeuge, sogenannte Verbrenner, falls diese nicht mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden, dann in der Garage bleiben müssen. Der Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW hat von der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) nachrechnen lassen, welche Auswirkungen das konkret auf den bayerischen PKW-Bestand hat. Von den über 8 Mio. PKW werden derzeit rund 99 % mit fossilen Treibstoffen betrieben. Um bei gleichbleibendem Gesamtbestand alle fossilen Antriebe bis 2040 zu ersetzen, müssten im Austausch ab 2022 jede Woche 8.600 PKW mit alternativen Antrieben (Batterie-Elektrofahrzeuge, Bio-CNG- oder H2-Fahrzeuge) neu zugelassen werden. „Das ist die nächste gigantische Pflichtaufgabe der Energiewende und übersteigt sogar die Dimension des vollständigen Ausstiegs aus der Kernenergie bis 2022 bei weitem“, betont Detlef Fischer, Geschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW.

Der VBEW unterstützt das Ziel der Bayerischen Staatsregierung, ab dem Jahr 2040 klimaneutral zu wirtschaften, und lässt dafür von der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) Lösungsansätze berechnen. Die mittlere Lebensdauer eines PKW beträgt rund 18 Jahre. Da im Jahr 2040 keine klassischen Verbrenner mehr rumfahren dürfen, können diese dann rein rechnerisch ab dem nächsten Jahr auch nicht mehr neu zugelassen werden. „Das ist ein Transformationsprozess mit gewaltigen Konsequenzen sowohl für die Automobilwirtschaft als auch für die Energiewirtschaft und ist in seiner vollständigen Dimension vielen noch nicht bewusst“, sagt Detlef Fischer im Hinblick auf die notwendige Reduzierung der Treibhausgase auf 0 im Verkehrssektor. „Egal, wie man zukünftig die Mobilität betreibt, es ist ein weiterer erheblicher Ausbau der Energiegewinnung aus erneuerbaren Ressourcen notwendig. Dennoch sollte man sparsamer als bisher mit dem Energiebedarf für die Mobilität umgehen“, so der VBEW-Geschäftsführer weiter.

Am effizientesten geht das Batterie-Elektroauto mit Energie um. Ein Wasserstoff-Auto benötigt schon etwa 2,5-mal so viel Energie zum Fahren. Betreibt man ein Auto mit synthetischen Treibstoffen ist der Energieaufwand mindestens fünfmal so hoch wie beim Batterie-Elektroauto. Das ist dann auch ein Kostenfaktor. Daher produzieren immer mehr Hausbesitzer den Strom für ihr Batterie-Elektroauto zumindest teilweise über eine eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Das ist preiswert und funktioniert von März bis Oktober bei professioneller Anlagenplanung auch sehr ordentlich. Man muss dann nicht mehr zur Tankstelle fahren und kann von zu Hause aus mit gutem Gewissen mit einem vollen Akku in den Sommerurlaub brausen. An den Autobahnen sind mittlerweile an fast jeder Raststätte Schnellladestationen verfügbar. In immer mehr Gemeinden und Städten stehen Ladepunkte zur Verfügung, die es bequem ermöglichen bei einem Familienausflug in den Schulferien das Auto für die Heimfahrt wieder fit zu machen. „Die Bayerische Energiewirtschaft tut mit ihren Partnern alles dafür, dass das öffentlich zugängliche Ladenetz jeden Tag ein Stück weiter ausgebaut und noch bedienungsfreundlicher wird. Das Ladenetz ist in den letzten beiden Jahren erheblich besser geworden. Ich kann nur jeden einladen, die öffentliche Ladeinfrastruktur zu testen, sie ist in jedem Fall besser als ihr Ruf. Ich bin schon über 300.000 km elektrisch gefahren und bin noch nie mit einem leeren Akku liegen geblieben“, freut sich Detlef Fischer über die Aktivitäten der VBEW-Mitgliedsunternehmen.

 

 

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