17.03.22

Kein Sprit mehr aus Russland, mit PV weiter mobil

Aufgrund der aktuellen politischen Lage haben sich die Energieimporte zuletzt deutlich verteuert, was sich an den Tankstellen und im Geldbeutel bemerkbar macht. Bei einem Dieselpreis von 2,30 €/l kostet eine Fahrtstrecke von 100 km rund 13,80 €, das ist etwa doppelt so teuer wie noch 2020. Die Fahrt mit einem Benziner kostet aktuell sogar rund 15 € pro 100 km. „Die günstigste Art Auto zu fahren ist heute ein Elektroauto, das mit Strom aus der eigenen PV-Anlage geladen wird“, so Detlef Fischer, Geschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW, „denn so kommt man mit rund 3 € pro 100 km aus und reduziert gleichzeitig seine eigene Abhängigkeit vom russischen Öl.“

Deutschland bezieht einen großen Teil seiner fossilen Energieträger aus Russland. Beim Rohöl liegt der Anteil russischer Importe bei rund einem Drittel. Das Rohöl wird anschließend in deutschen Raffinerien zu Benzin, Diesel und weiteren Produkten weiterverarbeitet und an die Tankstellen verteilt. Hinzu kommen besonders beim Diesel noch direkte Importe aus russischen Raffinerien, rund 15 % des Diesels werden direkt aus Russland importiert. „Mit einem Elektroauto kann jeder Einzelne seinen persönlichen Energieverbrauch reduzieren und zu einer geringeren Nachfrage nach fossilen Energieträgern aus Russland beitragen und Spaß macht es auch noch“, erklärt der VBEW-Geschäftsführer weiter.

Der effiziente Elektroantrieb führt zu einem deutlich niedrigeren Energieverbrauch im Vergleich zu einem Benzin- oder Diesel-Pkw und erlaubt darüber hinaus das Laden mit Ökostrom von der heimischen Wallbox. „Besonders günstig wird es, wenn dafür der Strom aus der eigenen PV-Anlage verwendet werden kann. Das funktioniert zumindest von März bis Oktober wunderbar“, beschreibt Detlef Fischer seine eigenen Erfahrungen als Prosumer, „dann kostet der Strom rechnerisch maximal 15 ct/kWh.“ Im Winter dürfe man keine übertriebenen Erwartungen an den Ertrag der PV-Anlage haben, mit einem zusätzlichen Hausspeichersystem lassen sich nur kurze dunkle Zeiten gut überbrücken. „Wenn man die Kosten für ein Hausspeichersystem mit einbezieht, kosten die 100 km Fahrt etwa 5 € und sind immer noch deutlich günstiger als mit jedem Verbrenner“, so eine Überschlagsrechnung des VBEW.

Sollte man über den Haushaltsanschluss laden müssen, z. B. während einer langen Schlechtwetterperiode, kosten 100 km mit dem Elektroauto derzeit rund 7 €. Auch die Strompreise sind durch die allgemeine Energieverteuerung zuletzt gestiegen, aber weit weniger stark als die Kraftstoffpreise. Zudem fällt die EEG-Umlage Mitte des Jahres weg, was einen deutlich preisdämpfenden Effekt haben wird. „Wer ein Elektroauto fährt, kann dem weiteren Benzinpreisanstieg gelassen entgegensehen, ob mit oder ohne eigener PV-Anlage. Die aktuell hohen Spritpreise sind also ein weiterer Anlass zum Umstieg. Und wer keine Lust mehr auf Russensprit hat, dem beruhigt es auch das eigene Gewissen“, fasst Detlef Fischer zusammen.

 

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