28.06.11

Bayerischer Energiegipfel: VBEW-Positionen zum Bayerischen Energiekonzept

Der Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW zählt über 350 bayerische Energie- und Wasserversorgungsunternehmen zu seinen Mitgliedern. „Unsere Mitglieder sind Experten wenn es um die Strom-, Gas- und Wärmeversorgung und auch um die Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien geht,“ sagte Norbert Breidenbach, Vorsitzender des VBEW am Rande des Bayerischen Energiegipfels, zu dem die Staatsregierung vom 27. bis 28. Juni 2011 u.a. auch den VBEW eingeladen hat.

„Die Energiewende ist eine Aufgabe für Generationen. Wir werden sehr viele Veränderungen bekommen,“ erläuterte der VBEW-Vorsitzende. „Wir setzen uns dafür ein, dass diese Veränderungen von der Öffentlichkeit mitgetragen werden, um die im Energiekonzept genannten Maßnahmen zu verwirklichen.“

Der VBEW-Vorstand hat im Vorfeld des Bayerischen Energiegipfels folgende Leitet Herunterladen der Datei einPositionen zum Bayerischen Energiekonzept verabschiedet:

  1. Die systematische Auseinandersetzung der Bayerischen Staatsregierung mit der Weiterentwicklung unserer Energieversorgung wird begrüßt und unterstützt.
  2. Die Festlegungen und den beschriebenen Weg zum Ausstieg aus der Kernenergienutzung in Bayern halten wir für überhastet. Sie werden der Bedeutung der Kernkraft für die Stromversorgung unseres Bundeslandes nicht gerecht.
  3. Die intensivere Nutzung von Erdgas, wenn möglich in Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), ist richtig.
  4. Wir halten es für sinnvoll, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre max. 40 Prozent des bayerischen Stromverbrauchs aus heimischen erneuerbaren Energien gedeckt werden.
  5. Die Zielvorstellungen der Bayerischen Staatsregierung zum Ausbau der Stromerzeugung aus Photovoltaik (16 Prozent) und aus Windenergie (6 - 10 Prozent) bis 2021 halten wir für überzogen.
  6. Wir unterstützen die Bayerische Staatsregierung bei dem Bemühen, investitionsfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Der technologie-offene Wettbewerb, insbesondere im Erzeugungsbereich, sollte wieder zum wesentlichen Element werden.
  7. Es ist erfreulich, dass die Bayerische Staatsregierung die Effizienzpotentiale bei den Verbrauchssektoren Wärme und Mobilität zu heben versucht.
  8. Bei der Forschung nach Stromspeichertechnologien halten wir die Entwicklung von Mittel- und Langfristspeicher für vorrangig.
  9. Der europäische Energiemarkt ist ein zentrales und unterstützenswertes Wettbewerbselement. Die Bayerische Staatsregierung sollte sich verstärkt für eine bessere Integration der erneuerbaren Energien darin einsetzen. Der zeitweise Import von Strom aus dem Ausland sollte auch für Bayern ein Bestandteil des Versorgungsportfolios sein.
  10. Der Umbau der Energieversorgung ist volkswirtschaftlich vertretbar nur zu leisten, wenn die bayerische Energiewirtschaft der maßgebliche Partner der Staatsregierung ist. Die Parallelwege „Energieversorgung in Bürgerhand“ und „Energieautarke Kommune“ können allenfalls ergänzende Beiträge liefern.
  11. Die Politik muss gegenüber der Gesellschaft die Kosten für die Energiewende deutlich kommunizieren und klarmachen, dass diese eine Aufgabe für Generationen ist. 
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