27.01.16

500.000 Photovoltaik-Anlagen in Bayern

In Bayern wird in diesen Tagen die 500.000ste Photovoltaik (PV)-Anlage in Betrieb genommen. Inzwischen sind über 11.000 Megawatt (MW) an PV-Nennleistung installiert. In sonnenreichen Jahren werden diese bayerischen PV-Anlagen rund 11 Terawattstunden (TWh) Strom produzieren und damit rein rechnerisch 12 % des gesamten Stromverbrauchs in Bayern decken. Darüber hinaus sparen sie – gegenüber der Erzeugung mit deutschem Strommix – dann etwa 6,4 Mio. t CO2 ein.

„Herausfordernd für unsere Netzbetreiber ist nicht die erzeugte Strommenge der PV-Anlagen“, erklärt der VBEW-Geschäftsführer Detlef Fischer, „sondern die zu bestimmten Zeiten erzeugte Leistungsspitze“. Denn die nach Süden ausgerichteten PV-Anlagen haben ihre höchste tatsächliche Leistung zur Mittagszeit, wenn die Sonne bei wolkenlosem Himmel scheint, ohne Schattenwurf durch Bäume und im Idealfall bei kühler Witterung.

So beträgt der Strom- bzw. Leistungsbedarf an Feiertagen zu Ferienzeiten in Bayern rund 5.000 MW (zu erwarten z.B. für den Pfingstmontag 2016). Wenn an einem solchen Tag die Sonne über ganz Bayern scheint, liefern also allein die PV-Anlagen im optimalen Fall etwa 6.000 MW mehr Leistung als in unserem Bundesland benötigt wird. Eine sicher naive Idee könnte es daher sein, den PV-Überschussstrom für sinnvolle Tätigkeiten wie bügeln zu nutzen. „Mit 6.000 MW können 5 Mio. Haushalte gleichzeitig bügeln, das entspricht 84 % aller Haushalte in Bayern. Für den Erfolg der Aktion müssten lediglich die Freizeitgewohnheiten der Bayern „etwas“ verändert werden“, so Fischer weiter.

Dieses plakative und in der Realität nicht umsetzbare Beispiel zeigt auf, wie der PV-Boom der letzten Jahre das Stromversorgungssystem in Bayern an seine Grenzen stoßen lässt. Immer häufiger muss in die Stromproduktion der Anlagen eingegriffen werden. Um dies zu vermeiden, gilt es künftig den überschüssigen Strom systemverträglich zu nutzen. Dazu konkurrieren grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Der Netzausbau - damit der Strom dorthin transportiert werden kann wo er benötigt wird und der Speicherbau - damit der Strom an Ort und Stelle dann verbraucht wird wann er benötigt wird. Der technologieoffene Wettbewerb und nicht marktverzerrende politische Rahmenbedingungen sollten entscheiden, welcher Weg zu welchem Zeitpunkt der Energiewende der wirtschaftlichere ist.  

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