06.11.12

Die Energiewende treibt den Strompreis auf Rekordhöhe: Strom wird 2013 deutlich über 10 Prozent teurer

In diesen Tagen werden viele bayerische Stromversorger ihre Kunden über stark steigende Strompreise im kommenden Jahr informieren müssen. Der Grund: 2013 steigen die staatlich verursachten Kostenbestandteile am Strompreis auf über 50 Prozent. „Die entscheidenden Kostentreiber sind die Maßnahmen, die mit der Steigerung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zusammenhängen. Hierzu gehören auch der immer aufwändigere Betrieb der Netze sowie deren Ausbau,“ sagte Norbert Breidenbach, Vorsitzender des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW.

Allein die Kosten der Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (in Bayern insbesondere aus rund 400.000 Photovoltaikanlagen) über die sog. EEG-Umlage, werden im Vergleich zum Vorjahr um rund 45 Prozent ansteigen. Eine Durchschnittsfamilie wird die Anlagenbetreiber dann mit über 200 Euro im Jahr unterstützen. Hinzu kommen weitere Anstiege staatlich festgelegter oder kontrollierter Preisbestandteile wie Netzentgelte und eine neue Umlage zur Absicherung des Baus von Windkraftanlagen in Nord- und Ostsee, worauf dann auch noch vom Staat die Mehrwertsteuer erhoben wird.

So wird der Preis im Durchschnitt für eine Kilowattstunde (kWh) Strom im nächsten Jahr voraussichtlich um deutlich mehr als 10 Prozent auf über 28 Cent/kWh für einen Drei-Personenhaushalt (3.500 kWh/Jahr) ansteigen. Zum Vergleich: Im benachbarten Tirol sind für eine Kilowattstunde lediglich 16 Cent zu entrichten. „Um festzustellen, wann zuletzt in Bayern entsprechend niedrige Preise gezahlt wurden, muss man schon bis ins Jahr 2000 zurückgehen. Seit diesem Zeitraum hat der Staat massiv in den eigentlich seit 1998 liberalisierten Strommarkt eingegriffen,“ sagte Norbert Breidenbach. Quasi im Jahresturnus wurden neue Steuern, Umlagen und Abgaben eingeführt oder erhöht. Der Anteil, den der Energieversorger noch unmittelbar selbst beeinflussen kann, liegt nur noch bei rund 30 Prozent. „Eine fatale Entwicklung für den vom Staat eigentlich gewollten Wettbewerb“, sagte Norbert Breidenbach.

Dies zeigt, dass die bayerischen Verbraucher den Preis für die energiepolitischen Weichenstellungen der letzten 13 Jahre zahlen müssen. „Die Kosten für den Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sind völlig aus dem Ruder gelaufen“, stellte Norbert Breidenbach abschließend ernüchtert fest. Beim Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das in seiner Komplexität mittlerweile dem deutschen Steuerrecht gleichkommt, muss daher dringend von einer planwirtschaftlichen Subvention in eine marktwirtschaftliche effiziente Anreizförderung umgesteuert werden.

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