16.06.10

Expertentreffen der bayerischen Energieversorger in Würzburg - 17.6.-18.6.2010

Von Elektromobilität und Erdgasautos, Solarenergie und virtuellen Stromversorgungssystemen über EU-Vorgaben für die Energiewirtschaft bis hin zur Energieversorgung der Stadt Würzburg – die Themen auf der Fachtagung Energie des Verbandes der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW vom 17. bis 18. Juni 2010 in Würzburg sind breitgefächert. Namhafte Referenten der Energiewirtschaft berichten über aktuelle Themen und Entwicklungen in der Strom- und Gasversorgung. An der Tagung nehmen Fachleute der Energiewirtschaft, Wissenschaftler, Vertreter aus Ministerien und Behörden sowie von Energieversorgungsunternehmen teil.

„Die Fachtagung Energie ist für uns jedes Jahr ein wichtiges Branchentreffen. Auf der Agenda stehen zentrale bayerische Energiethemen, aber auch übergeordnete Aspekte, die unsere Branche betreffen und über die unsere Unternehmen informiert sein müssen,“ so Norbert Breidenbach, Mitglied des VBEW-Vorstandsrats. „Unsere Branche steht in einem Spannungsfeld zwischen vielen virtuellen Möglichkeiten und strengen Gesetzesvorgaben. Auf der Fachtagung werden wir über die Zukunftsthemen der Energiewirtschaft ebenso wie über die Neuerungen und Auswirkungen des 3. Binnenmarktpakets der EU diskutieren“, sagte Breidenbach. Das sei spannend, aber auch nicht immer einfach. Die gesetzlichen Vorgaben im 3. Binnenmarktpaket beinhalten weitere Vorgaben für die Energieversorger. Dies betrifft u.a. die Einrichtung einer Beschwerdestelle, weitergehende effiziente Anforderungen an die Energieverwendung oder die Entflechtung von Unternehmen.

Zu den Zukunftsthemen der Energiewirtschaft zählt Jörn-Helge Möller, Geschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW die aktuelle Diskussion um Virtuelle Stromversorgungssysteme. „Wir sind stolz, in Bayern das EU-Projekt „AlpEnergy“ zu haben. Im Allgäu wird hier schon gezeigt, was in Zukunft in der Stromversorgung möglich sein kann,“ so Möller. Aber auch in der Erdgasversorgung sieht Möller für die Gasversorger ein großes Potenzial. „Es gibt bereits die Möglichkeit, Ökostrom als Erdgas zu speichern, erläuterte Möller. Zukünftig werde das Erdgasnetz zur Verteilung auch anderer gasförmiger Energieträger wie synthetisches Erdgas, das aus der Vergasung von Biomasse gewonnen wird, oder Wasserstoff aus Windstrom eingesetzt. „Allerdings wird durch den starken Zubau von Biomasse-Anlagen immer mehr Biogas, das zu Erdgasqualität aufbereitet wird, in die Erdgasnetze eingespeist“, sagte Möller. Das sei vergleichbar mit dem hohen Stromaufkommen aus den Photovoltaikanlagen. Auch hier stoßen die Netzkapazitäten zu Spitzenlastzeiten in Bayern inzwischen an ihre Grenzen. „Wir stehen mitten im Umbau eines zentralen hin zu einem dezentralen Energieversorgungssystems“, so Möller. „Damit unsere Netze nicht an die Kapazitätsgrenzen stoßen, benötigen wir dringend die dazugehörenden politischen Rahmenbedingungen. Solange den Energieversorgern im Rahmen der Netzentgeltfestlegung die notwendigen Investitionsmittel für den Ausbau der Netze nicht ausreichend gewährleistet werden, kann es in Kürze zu stärkeren Engpässen im Netz kommen“, sagte Möller. Zu den zentralen Aufgaben der Energieversorger zähle die Versorgungssicherheit. Hierfür müssten die politischen Rahmenbedingungen den Versorgern den nötigen Handlungsspielraum schaffen. 

Als Tagungsort (s. unten) hat der VBEW Würzburg gewählt, da hier die Energieversorgung in ihrer Qualität, Struktur und Organisation exemplarisch für Bayern stehen kann. „Die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) hat in den vergangenen Jahren insgesamt 80 Millionen Euro für den Ausbau ihrer Erzeugungsanlagen aufgewendet. Seit Januar 2009 werden im Heizkraftwerk am Alten Hafen bis zu 80 Prozent des Würzburger Energiebedarfs im Ressourcen schonenden Kraft-Wärme-Kopplungs-prozess erzeugt. Im vergangenen Jahr wurden 505 Mio. kWh Strom und 313 Mio. kWh Wärme abgegeben. Allein 2009 konnte so im Vergleich zur früheren Stromproduktion mit Steinkohle eine CO2-Reduzierung in Höhe von 114.000 Tonnen realisiert werden“, erläuterte Bürgermeisterin Marion Schäfer die Situation der Energieversorgung in Würzburg. 

„Erklärtes Ziel ist es, auch in den nächsten Jahren Maßstäbe zu setzen, für mehr Energieeffizienz und Klimaschutz in unserer Region. Beispielsweise mit der Nutzung erneuerbarer Energieträger aus der Region, dem Bau einer neuen Straßenbahnlinie oder durch die Umstellung unseres innerstädtischen Fernwärmenetzes von Dampf auf Heizwasser“, sagte Prof. Dr. Norbert Menke, Geschäftsführer der WVV.

Termine:

Pressegespräch des VBEW am 17. Juni 2010 um 12.00 Uhr
im Novotel, Raum Salamanca, Eichstraße 2, 97070 Würzburg

Fachtagung Energie vom 17. - 18. Juni 2010
Beginn: 17. Juni 2010, ab 13.00 Uhr
im Novotel, Raum Dundee/Caen, Eichstraße 2, 97070 Würzburg

Weitere Informationen:

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Öffnet einen internen Link im aktuellen FensterSituation der Energiewirtschaft in Bayern
VBEW-Publikation: „Leitet Herunterladen der Datei einEnergie für Bayern 2010“ 
VBEW-Grafiken "Energie": Öffnet einen internen Link im aktuellen FensterZahlen und Fakten 

Weitere Informationen:

Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. - VBEW
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Wilhelm-Wagenfeld-Straße 4
80807 München

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