15.10.10

Ausbau Erneuerbare Energien kommt voran – rund 75.000 neue Photovoltaikanlagen allein in Bayern – 10 Prozent der Stromrechnung für erneuerbare Energien

Der Ausbau der erneuerbaren Energien kommt mit großen Schritten voran. Im Jahr 2010 werden alleine in Bayern ca. 75.000 neue Anlagen errichtet, dies entspricht einer Steigerung von über 30 Prozent. Besonders die Zahl der Photovoltaikanlagen ist sprunghaft gestiegen, sie machen mit mehr als 95 Prozent die Masse der erneuerbaren Energieanlagen aus.

In Bayern wurden in den vergangenen Jahren rund 270.000 Photovoltaikanlagen an die Netze der Stromversorgungsunternehmen angeschlossen. Sie werden 2010 rund 5 Prozent des bayerischen Stromverbrauches decken. Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist jedoch kein Selbstläufer, sondern bedarf einer großen gesellschaftlichen Anstrengung. Ermöglicht wird die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Sie garantiert dem Betreiber der Anlagen für 20 Jahre eine feste Vergütung. Finanziert wird diese Vergütung durch die EEG-Umlage über die Stromrechnung in Höhe von derzeit gut 2 Cent/kWh, dies entspricht rund 10 Prozent des Strompreises.

„Der Umbau der Energieversorgung auf Grundlage von erneuerbaren Energien ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und mit erheblichen Anstrengungen verbunden. Ohne staatlich gelenkte Förderung durch die Stromkunden ist diese Herausforderung nicht zu bewältigen“, sagte Dr. Claus Gebhardt, Vorsitzender des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW. „Im Sinne unserer Kunden ist es wichtig, mit der kleinstmöglichen Förderung, ein optimales Potential an erneuerbarer Energie über die Wirtschaftlichkeitsschwelle zu heben.“

Der boomartige Zubau von Photovoltaikanlagen vor allem in Bayern lässt die EEG-Umlage im Jahr 2011 auf 3,53 Cent/kWh steigen.

Aus Sicht der Energieversorger bereitet eine Förderung wie bisher nach der Bedürftigkeit – die beispielsweise Anreize für den Bau besonders kleiner Anlagen schafft – große Sorgen, denn diese sind nicht effizient. Was für die zu meist privaten Anlagenbetreiber ein prima Geschäft ist, erweist sich für die Stromkunden zunehmend als finanzielle Belastung. Die Betreiber von Photovoltaikanlagen erhalten je nach Inbetriebnahmejahr, Anlagengröße und Anlagenart für den erzeugten Strom 20 Jahre lang eine Vergütung zwischen 30 und 50 Cent/kWh. Im Vergleich dazu liegt der Großhandelspreis für eine Kilowattstunde konventionellen Stroms derzeit bei rund 5 Cent/kWh. Die Mehrkosten tragen alle Stromkunden in Deutschland über die sogenannte EEG-Umlage. Nur für bestimmte Unternehmen des produzierenden Gewerbes oder von Schienenbahnen wird die Umlage auf 0,05 Cent/kWh gedeckelt.

Die bayerischen Energieversorger fordern daher im Interesse ihrer Kunden, vermehrt Anreize zur Effizienzsteigerung innerhalb des EEG zu schaffen. Einschließlich der Mehrwertsteuer wird ein 3-Personenhaushalt 2011 bei einem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von 3.500 kWh durch die EEG-Umlage in Höhe von 3,53 Cent/kWh die erneuerbaren Energien mit voraussichtlich rund 150 Euro fördern.

Netze stoßen an Kapazitätsgrenzen

Da die erneuerbaren Energieanlagen je nach Sonnenschein und Windstärke an Orten und zu Tageszeiten Strom erzeugen, wo er oftmals nicht im erforderlichen Umfange verbraucht wird, ist der Netzausbau unvermeidlich. Die bayerischen Netzbetreiber haben dieses Jahr über 50 Millionen Euro alleine in die Verteilernetze investiert, um die Netzkapazität den neuen Anforderungen aus der Stromerzeugung anzupassen. Die entstandenen Kosten sind Bestandteil der Netzentgelte und damit wie die EEG-Umlage ein Teil des Strompreises beim Endkunden.

Erneuerbare Energien intelligent in das Versorgungssystem integrieren

Die räumliche Verteilung der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien muss sich auch an der vorhandenen Netz-, Kraftwerks- und Verbrauchsstruktur orientieren. Das Vorrangprinzip für Netzanschluss und Stromabnahme unabhängig von der regionalen Situation muss durch ein intelligentes Erzeugungs-, Last- und Speichermanagement abgelöst werden.

Weitere Informationen:

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