28.08.15

Erneuerbare Energien sind wetterfühlig und witterungsabhängig: Biomasse und Wasserkraft am zuverlässigsten

Der Sommer in Bayern war bislang heiß und trocken. Viel Sonnenschein und hochsommerliche Temperaturen ließen vielerorts die Böden austrocknen und führten auch zu weniger Wasser in Flüssen und Seen. „Alle erneuerbaren Energien, ausgenommen der Tiefengeothermie, sind mehr oder weniger stark abhängig von der Witterung. Das Wetter im Juli und August wirkte sich in Bayern unterschiedlich auf die Energiegewinnung aus Sonne, Wind, Wasserkraft und Biomasse aus. Biomasse und Wasserkraft erwiesen sich wiederum als zuverlässigste Größe in der erneuerbaren Energieerzeugung“, sagte Wolfgang Brandl, Vorsitzender des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW.

Auf den ersten Blick denkt jeder bei Sonnenschein, an die hohe Stromproduktion, die Photovoltaikanlagen erbringen. Dies ist jedoch nur in den wenigen sonnigen Mittagsstunden der Fall. Bei starkem Wind wird an die Leistung der Windenergieanlagen gedacht, die nur dann relevante Strommengen erzeugen. Im Unterschied zu Sonne und Wind, reagieren Wasserkraft und Biomasse jedoch viel schwächer auf Wetter- und Witterungsschwankungen. Sie sind daher wichtige Garanten für Verlässlichkeit und Versorgungssicherheit in einem erneuerbaren Energiesystem. Erst eine extrem lange Trockenheit kann sich mit einer erheblichen zeitlichen Verzögerung auf die Biomasseproduktion und auch auf die Stromproduktion aus Wasserkraft negativ auswirken.

Bayerns Gewässer – zuverlässige Quellen für die Wasserkraft

In Bayern sind Trockenphasen wie in diesem Jahr mit geringem Wasserdargebot im Juli und August selten, aber nicht außergewöhnlich. So liegt in Bayern die Stromerzeugung aus Wasserkraft im laufenden Jahr trotz der sehr trockenen Monate Juli und August bisher nur geringfügig unter dem langjährigen Mittelwert. Deutlich extremer war die Situation im Jahrhundertsommer 2003.

Niedrigwasserphasen – Wasserkraft leistet ökologischen Zusatzwert

Die Unternehmen der Wasserkraft in Bayern führen regelmäßig Temperatur-
und Sauerstoffmessungen an zentralen Wasserkraftanlagen durch und werten die Messergebnisse in enger Abstimmung mit den zuständigen Wasserwirtschaftsämtern aus. Soweit notwendig und technisch möglich werden Maßnahmen zur Sauerstoffanreicherung des Flusswassers durchgeführt.  

Wasserkraftwerke tragen zu stabilen Grundwasserständen bei – dies dient auch der Sicherung der Trinkwassergewinnung

Ein Teil der Wasserkraftanlagen haben den Zusatznutzen einer Stützschwelle. Diese Stützschwellenkraftwerke heben auch den Grundwasserspiegel an und stabilisieren diesen. Die Stützschwellen bilden damit auch bei Niedrigwasser eine wichtige Voraussetzung für eine stabile Trinkwassergewinnung in der Nähe von Flüssen. Würde der Wasserspiegel im Fluss sinken, würde sich das auch auf den Wasserspiegel der Uferfiltratbrunnen auswirken. Ebenso werden Auwälder und weitere Ökosysteme entlang der Flüsse durch die stabilisierende Wirkung von Wasserkraftwerken feucht gehalten.

Trotz Trockenheit – Schifffahrt im Abschnitt von Wasserkraftwerken gesichert

Die Wasserkraftwerke an der Bundeswasserstraße Donau haben auf die Schifffahrt, die – nebenbei angemerkt – ein sehr ökologisches Verkehrsmittel ist, einen positiven Effekt: Während im Bereich ohne Wasserkraftwerke, also zwischen Straubing und Vilshofen, die Schifffahrt im Juli und August dieses Jahres nur sehr eingeschränkt möglich war, war die Schifffahrt im Abschnitt der Wasserkraftwerke und der damit einhergehenden Stauhaltungen nicht vom Niedrigwasser betroffen.

„Wasserkraft – Ja bitte!“

ist eine Initiative der Wasserkraftunternehmen in Bayern im Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW. Sie informiert zum Beispiel über die Homepage Opens external link in new windowwww.wasserkraft-ja-bitte.com über die Bedeutung der Wasserkraft in einer erneuerbaren Energiewelt in Bayern und macht den Nutzen der Wasserkraft erlebbar. 

Weitere Informationen:

Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. - VBEW
Kommunikation
Wilhelm-Wagenfeld-Straße 4
80807 München

Tel. 089 / 38 01 82-45
Fax 089 / 38 01 82-29
E-Mail: vbew@vbew.de
Internet: http://www.vbew.de