30.04.14

Erdgasversorgung in Bayern: Erdgaslieferungen in Bayern ruhen auf mehreren sicheren Säulen

Die Erdgasversorgung in Deutschland und damit auch in Bayern ist sicher aufgestellt. Bayern ist in das bundesweite Erdgasnetz mit seinen diversifizierten Lieferquellen aus verschiedenen Ländern und über unterschiedliche Transportwege eingebunden. So bekommt Deutschland Erdgas aus den Niederlanden, aus Norwegen, Dänemark, Großbritannien und zu einem guten Drittel aus Russland. Ebenso wird mit rund 10 Prozent Erdgas auch in Deutschland gefördert – Bio-Erdgas hat dabei aktuell erst einen geringen Anteil. „Aufgrund der geografischen Lage Bayerns, ist der Freistaat physikalisch an das osteuropäische Fernleitungsnetz angebunden,“ sagte Klaus-Peter Dietmayer, Vorstandsmitglied des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW. „Wir sehen derzeit aber keinen Anlass zur Sorge, dass Russland seine Liefervereinbarungen nicht erfüllt,“ so Dietmayer.

Weitere Grafiken zur Erdgasversorgung siehe: http://www.vbew.de/index.php?id=74

„Sollte der Hahn aus Russland dennoch unerwartet zugedreht werden, haben wir gut gefüllte Speicher. Und auch aufgrund des kommenden Sommers mit geringem Erdgasverbrauch werden wir bis zu Beginn der nächsten Heizperiode – sprich Anfang Oktober – in jedem Falle gut mit Erdgas versorgt sein. Das Speichervolumen in Deutschland liegt bei 200 Mrd. Kilowattstunden (kWh), der Gesamtabsatz bei ca. 900 Mrd. kWh. „Selbst wenn ein wichtiger Lieferant ausfallen sollte, haben wir in unseren Speichern genügend Erdgas,“ erläuterte Dietmayer. Andere Förder-Länder könnten zudem sicher eine Zeit lang mehr Gas produzieren.

Erdgasbezug und -speicherung sind in Bayern gesichert

Bayern verfügt zur Speicherung von Erdgas mit sechs großen Porenspeichern – mit einem Arbeitsgasvolumen von rund 34 Mrd. kWh – sogar über ein besonders großes Speicherpotential (s. Grafik). Dies entspricht rund einem Drittel des jährlichen Erdgasverbrauchs in Bayern. Die bayerischen Erdgasversorger gewährleisten mit einem weitverzweigten Netz von über 30.000 km Länge die sichere Erdgasversorgung von rund 1,7 Millionen Haushalten und Unternehmen. Der Erdgasbezug erfolgt im Osten Bayerns über die Übergabestationen u.a. in Waidhaus, Wildenranna und Burghausen. Weitere Import-Leitungen gibt es im Norden Bayerns. „Das allermeiste Erdgas bezieht Bayern somit über Österreich und Tschechien letztendlich aus Russland,“ sagte Dietmayer.

Bayerns Energieversorger setzen auf Diversifizierung

„Je mehr Partner uns für unsere energiewirtschaftlich notwendigen Lieferungen – insbesondere bei der Erdgasversorgung – zur Verfügung stehen, desto unabhängiger sind wir von einzelnen Lieferanten. Die guten und langfristigen Lieferbeziehungen zu unseren Partnern – auch aus Russland – bestätigen uns, dass gemeinsame, partnerschaftliche Lösungen tragfähig sind,“ sagte Dietmayer. Vor allem die Handelsbeziehungen zwischen Russland und Deutschland haben sich unabhängig von der jeweiligen politischen Lage als äußerst solide erwiesen.

Verlässliche politische Rahmenbedingungen sind notwendig.

 „Zur Lösung aller Fragen der Energieversorgung bedarf es verlässlicher politischer Rahmenbedingungen und vor allem eines tragfähigen Gesamtkonzeptes. Vorschläge sollten offen diskutiert und sachlich abgewogen werden. Wichtige energiewirtschaftliche Strategien jedoch nach aktueller politischer Tageslage kurzfristig grundsätzlich neu auszurichten und alle damit verbundenen Änderungen umgehend in die Wege zu leiten, wird nicht zum Erfolg führen“, sagte Dietmayer. Es gelte auch zu bedenken, dass die Unternehmen der leitungsgebundenen Energieversorgung mit Strom und Gas in einem grundsätzlich liberalisierten Ordnungsrahmen tätig sind. Diese benötigten zur Sicherstellung der Energieversorgung vor allem Investitionssicherheit für lange Zeit.

Weitere Informationen:

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