27.11.15

Boom bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien vorerst beendet

Die Bayerische Staatsregierung hat mit dem kürzlich veröffentlichten Bayerischen Energieprogramm die bisherigen Ausbauziele im Bereich der erneuerbaren Energien insbesondere im Strombereich bis zum Jahr 2025 angepasst. Das bisherige energiepolitische Zukunftsszenario aus dem Jahr 2011, nämlich bis zum Jahr 2021 rund 50 % des Stromverbrauchs mit heimischen erneuerbaren Energien zu decken, wurde aufgegeben. So sollen in zehn Jahren jetzt rund 40 % des derzeitigen bayerischen Strombedarfs aus Wasserkraft, Biomasse, Photovoltaik, Windkraft und Geothermie erzeugt werden. „Die Politik hat erkannt, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien hinsichtlich der gesellschaftlichen Akzeptanz, der zu leistenden Systemintegration und der damit verbundenen Kosten zunehmend schwieriger wird,“ sagte Wolfgang Brandl, Vorsitzender des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW.

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien 2014

Konstanter Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch

Nach VBEW-Berechnungen wurden 2014 wie in 2013 in Bayern rund 36 % des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien gedeckt. Dies entspricht fast einer Verdopplung im Vergleich zum Jahr 2005, in dem 19 % erneuerbar erzeugt wurden.

Wasserkraft weiterhin der größte erneuerbare Stromerzeuger

Mit Stand 31.12.2014 waren in Bayern 486.000 PV-Anlagen mit einer Leistung von 11.100 MW installiert, die in 2014 10,4 TWh Strom erzeugten. Im Bereich der Bio-masse erzeugten 3.650 Anlagen mit einer installierten Leistung von 1.340 MW elektrische Energie in Höhe von 8,1 TWh. Aufgrund der trockenen Witterung stellte die Wasserkraft im Verhältnis zu den vergangenen Jahren mit 4.200 Anlagen mit einer Gesamtleistung von knapp 2.950 MW lediglich 11,3 TWh Strom bereit. Die 833 Windkraftanlagen speisten mit einer installierten Leistung von 1.450 MW ca. 1,8 TWh in das Netz der allgemeinen Versorgung ein.

Bayern ist vom Stromexporteur zum Stromimporteur geworden

Aufgrund der zeitlich sehr volatilen und nicht bedarfsgerechten Erzeugung der Wind- und PV-Anlagen und der noch fehlenden Speichermöglichkeit dieser Strommengen, wird ein immer größer werdender Teil der Produktion nicht in Bayern verbraucht, sondern in andere Regionen exportiert. Entsprechend wird bei zu geringer Erzeugung Strom aus anderen Bundesländern benötigt. In der Jahresbetrachtung ist Bayern in den Jahren 2013 und 2014 zum Stromimportland geworden. Durch die Außerbetriebnahme des Kernkraftwerkes Grafenrheinfeld wird sich der Fehlbetrag in 2015 weiter vergrößern.

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